Triumph Tiger 1050 1050 Sport Test
14.01.2015 22:22 | Bericht erstellt von fschroedie
Testfahrzeug | Triumph Tiger 1050 1050 Sport |
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Leistung | 125 PS / 92 Kw |
Hubraum | 1050 |
Aufbauart | Andere |
Kilometerstand | 6000 km |
Erstzulassung | 1/2014 |
Nutzungssituation | Privatfahrzeug |
Testdauer | mehr als ein Jahr |
Einleitung
2000 km Alpen mit allen erdenklichen Straßenzuständen und natürlich verlässlicher Partner auf diversen Touren an Wochenenden |
Karosserie
Die Tiger Sport ist ein durchweg solides Motorrad. Sie kommt zwar sehr massiv daher, ist aber dennoch sehr wenig und dadurch sowohl für Langstrecken, wie auch für kurvenreiche Alpenpässe geeignet.
Aufgrund des hohen Gewichts schiebt sie in Bergabpassagen bei engen Kurven übers Vorderrad. Nach entsprechender Eingewöhnung ist das aber kein Problem. In Kurven will sie "angepackt" werden. Wenn man dies verinnerlicht hat, lässt sie sich problemlos bis auf die Abrisskante des Reifens runter drücken.
Bremsen in Kurven quittiert die Sport mit entsprechender Aufstellneigung. Dieser Effekt soll sich durch Wechsel der Reifen vom Pirelli Angel ST auf den GT deutlich verringern lassen. |
Platzangebot vorn: | eng | geräumig | |
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Platzangebot hinten: | eng | geräumig | |
Kofferraum: | klein | groß | |
Übersichtlichkeit: | schlecht | gut | |
Qualitätseindruck: | minderwertig | hochwertig |
- + Solide verarbeitet
- + Einarmschwinge
- + Trotz Gewicht gutes Handling
- - hohes Gewicht
Antrieb
Der bärige Dreizylinder-Motor der Tiger Sport darf sicherlich als das Aushängeschild des Motorrads bezeichnet werden.
Selbst beim Durchfahren von Spitzkehren in Bergaufpassagen in den Alpen, zog sie bei knapp über 1000 Touren kräftig an.
Im Stadtverkehr kann man sie locker im 5. Gang bei Tempo 50 fahren und muss nach dem Ortsausgangsschild nicht noch mal runter schalten. Wenn es mal in den oberen Drehzahlbereich geht, brüllt der Triple so gut los, dass man unterm Helm ein breites Grinsen auf das Gesicht zaubert.
Mit dem Arrows Zubehörschalldämpfer wird dies noch verstärkt. Zudem rotzt der Auspuff genüsslich von Volllast auf Leerlast aus dem Topf.
Dieser Antrieb ist eine wahre Freude. |
Motorleistung: | schwach | stark | |
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Durchzug: | unelastisch | elastisch | |
Drehfreude: | zäh | agil | |
Getriebe/Schaltverhalten: | schlecht | gut | |
Verbrauch: | durstig | effizient | |
Reichweite: | gering | hoch |
- + Der Dreizylinder Motor ist sicherlich das Prunkstück
- + Drehmoment ab Standgas
- + Lässt sich sehr schaltfaul fahren und hat trotzdem Dampf
- + Mit ca. 5,5 Litern Verbrauch ein genügsamer Motor
- - Bei kaltem Motor/Getriebe, schaltet die Sport deutlich hörbar
Fahrdynamik
Natürlich ist die Sport nicht das wendigste Motorrad. Dazu ist sie zu schwer, zu groß und als reines Funbike, wie z.B. die KTM Duke auch nicht auch nicht ausgelegt. Hier wird ein Kompromiss aus Reiseenduro, Sporttourer und Super Moto angestrebt. Dieses Bestreben ist den Erbauern sehr gut gelungen.
Die Beschleunigung ist nicht überirdisch, sowie das Drehmoment, aber man will mit der Sport keine Beschleunigungsrennen gewinnen, sondern sportlich unterwegs sein und gleichzeitig ein gewisses Maß an Komfort genießen.
Die Bremsen sind sehr bissig, insbesondere die Vorderradbremsen. Das ABS verhindert wirkungsvoll ein Blockieren der Räder. |
Wendekreis: | groß | klein | |
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Beschleunigung: | langsam | schnell | |
Lenkung: | schwammig | direkt | |
Bremsen: | schwach | standfest | |
Fahrverhalten: | unausgeglichen | ausgeglichen | |
Kurvenverhalten: | unsicher | sicher | |
Wendigkeit: | träge | agil |
- + Ausgewogene Mischung aus sportlichem Fahrverhalten und komortablem Reisen
- + Sehr gute Bremsen
Komfort
Das Serienfahrwerk der Sport ist vorn wie hinten einstellbar. So lässt sich das Motorrad auf den Fahrer individuell einstellen. Die ganzen elektrischen Einstellmöglichkeiten vermisse ich hier nicht. Da ich zu 85% Landstraße fahre, würde ich wohl die Einstellungen nie ändern, wenn ich einmal eine gute Abstimmung gefunden habe. |
Federung (einstellbar): | schlecht abgestimmt | gut abgestimmt | |
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Sitze vorn: | unbequem | bequem | |
Sitze hinten: | unbequem | bequem | |
Innengeräusche: | laut | leise | |
Bedienung: | kompliziert | intuitiv | |
Heizung/Klimatisierung: | schwach | wirkungsvoll |
- + Durch die aufrechte Sitzhaltung bequemes Fahren
- + Die Rückmeldung des Popometer funktioniert tadellos
- + Bei Verwendung der Komfortsitzbank noch Verbesserung des Komforts
Emotion
Es macht Spaß die Tiger Sport zu fahren. Sicher nicht ein Motorrad für jedermann, sondern für den Motorradfahrer, die ein ehrliches Mopped wollen, wo man noch Motorradfahren können muss. Nicht überfrachtet mit elektronischen Helfern. Es kommt auf den Fahrer an. |
Design: | langweilig | attraktiv | |
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Temperament (sportlich): | ausbaufähig | realisiert | |
Image: | negativ | positiv |
- + Eher auf sportliche Fahrweise ausgelegt
- + ansprechendes Design
- + kein Massenprodukt
- - Technik ist nicht mehr State of the art
Unterhaltskosten
KFZ-Steuer pro Jahr | bis 100 Euro |
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Verbrauch auf 100 km | 5,5-6,0 Liter |
Inspektionskosten pro Jahr | 100-300 Euro |
Haftpflicht | bis 200 Euro (55%) |
Teilkasko | bis 50 Euro |
Gesamtfazit zum Test
Eigentlich sind alle Gründe, warum ich die Triumph Tiger Sport empfehlen kann im Test aufgeführt. Dieses Motorrad mach Spaß. Bei Motorradfreunden oder Interessierten ein Objekt, über das man häufiger mal ins Gespräch kommt. Wahrscheinlich deshalb, weil man eine Triumph eben nicht an jeder Straßenecke sieht.
Wer ein ehrliches Mopped sucht, der das Motorrad mal entspannt leger und mal am Rande der Fliehkraft führen möchte, der findet in der Tiger Sport einen idealen Begleiter. Eine absolut stimmige Mischung - mal entspannt durch die Landschaft cruisen, wenn es sein muss auch mal zügig über die Autobahn düsen oder aber mit Spaß und Elan Kurven räubern. All das lässt sich mit der Sport realisieren.
Man sollte sich durch diverse Motorrad-Vergleichstests nicht beirren lassen. Da schneiden in der Regel andere Modelle besser ab. Warum? Weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Vermutlich weil andere Modelle mehr elektronischen Schnick-Schnack haben -den ich ehrlich gesagt nicht brauche.
Die Tiger Sport ist ein Motorrad für Individualisten. Am besten man setzt sich mal drauf und fährt sie ausgiebig. Das sagt mehr als tausend Worte.