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MINI MINI R56 2.0 Cooper SD Test

30.05.2016 17:13    |   Bericht erstellt von WiliamBodie

Testfahrzeug MINI Mini R56 2.0 Cooper SD
Leistung 143 PS / 105 Kw
Hubraum 1995
HSN 0005
TSN BCM
Aufbauart Schrägheck
Kilometerstand 35000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 2013
Nutzungssituation Mietwagen/Leihfahrzeug
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von WiliamBodie 2.5 von 5
weitere Tests zu MINI Mini R56 anzeigen Gesamtwertung MINI Mini R56 3.5 von 5
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Einleitung

Ich hatte 4 Wochen einen Mini SD als Leihwagen. In der Zeit habe ich etwas über 4.000 km quer durch Europa gemacht und konnte wirklich alles auf Herz und Nieren prüfen.

Ich fahre relativ viele verschiedenen Autos, kann also ganz gut vergleichen.

Karosserie

3.5 von 5

Ein Mini ist halt ein Mini. Für 2 Leute passt das Platzangebot. Der Kofferraum ist winzig, aber man hat ja die Rückbank, von daher alles im erwateten Bereich.

 

An der Verarbeitung gibt es nicht viel zu meckern, die Spaltmaße sind gut, nichts wirkt billig, aber auch nichts wirklich hochwertig.

Einziger Kritikpunkt ist für mich das Lenkrad, das sich trotz Lederbezug irgendwie nach Plastik anfühlt. Das ist aber eher Geschmackssache, glaube ich.

Allerdings klapperte und knirschte es nach 33.000 km schon mächtig im Innenraum. Ich will nicht wissen was nach 100.00 km alles locker ist und Lärm macht.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Vorne genug Platz für zwei Erwachsene
  • - Die Rücksitze sind reine Gepäckablage. Hinter mir (1,80) kann nicht mal ein Kind sitzen.

Antrieb

3.0 von 5

Der kleine geht schon ganz gut, für die nominell 143 PS bei der Größe hätte ich allerdings mehr erwartet. Unterm Strich ist er gefühlt langsamer als mein deutlich schwererer Volvo. Aufgrund der miesen Traktion und dem unsinnig harten Fahrwerk kann man aber eh die Leistung selten voll abrufen da man mehr damit beschäftigt ist auf der Straße zu bleiben.

Das Getriebe schaltet zwar sauber, aber die Schaltwege sind zu lang um mal schnell den nächsten Gang reinzuhauen.

 

Ich habe noch eine alte Barchetta daheim, die ist genauso schnell und lässt sich wesentlich sportlicher bewegen weil die Kombination Motor, Getriebe und Fahrwerk einfach harmonischer ist. Da habe ich von einem neuen Auto mit sportlicher Ambition und einem sportlichen Preis mehr erwartet.

 

Knapp 500 km Reichweite nerven auf der Langstrecke schon gewaltig, spätestens jeden zweiten tag steht man an der Tanke. Ich bin bei knapp 7 Litern gelandet im Mittel, finde ich zuviel für das Gebotene.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • - Schaltwege viel zu lang
  • - Für die Leistung eher enttäuschender Antritt

Fahrdynamik

2.5 von 5

"Dynamik"? Fehlanzeige! Man kriegt die Power nicht auf die Straße da die Vorderräder völlig überfordert sind. Selbst bei ambitionsloser Fahrweise sieht man ständig die Traktionskontrolle leuchten und kriegt eine unangenehme Rückmeldung von der Lenkung.

 

Die Lenkung an sich ist recht direkt, bietet dafür aber für mich zuwenig Widerstand. Im Endeffekt fährt man jede Kurve "eckig". Das Schlimmste ist allerdings das Fahrwerk, das abseits neuer Autobahnen einfach aufgrund der völlig übertrieben Härte nur von Schlagloch zu Schlagloch springt. Das macht weder Spaß noch ist es sportlich, es nervt einfach nur.

 

Unterm Strich ist die Leitung auf der Straße eine einzige Enttäuschung. Hart, keine Traktion, unpassende Lenkung dazu lange Schaltwege. Man hält sich irgendwie auf der Straße, statt wie erwartet flink um die Kurve zu wieseln.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Gute Bremsen
  • + Sehr wendig
  • - Fahrwerk sinnlos hart, sorgt nur für ein nervöses Hupfen auf schlechten Straßen
  • - Keine Traktion, schon beim normalen Beschleunigen nach einer Kurve kriegt man die Leistung nicht auf die Straße.
  • - Lenkung sehr direkt, aber gefühllos

Komfort

1.0 von 5

Der Innenraum sieht auf den ersten Blick ganz nett aus. Ansehen und nutzen sind hier aber zwei verschiedene Paar Schuhe.

 

Die Sportsitze geben einen ordentlichen Halt, allerdings hat man nach langen Strecken gerne Rückenschmerzen. In Verbindung mit dem Lärm und dem Geschüttel steigt man nach 600 km als gebrochener Mann aus.

 

Cockpit: Der Mitteltacho ist nur Deko, bis man den kleinen Marker auf der riesen Skala gefunden hat ist man garantiert schon durch die Radarfalle gefahren. Zudem ist es eine geniale Idee nachts den Zeiger exakt in der gleich Farbe zu beleuchten wie die Skala. Echt clever. Bleibt nur die Digitalanzeige im Drehzahlmesser, falls man da nicht irgendwelche "sinnvollen" Warnung sieht.

 

Fast alle Knöpfe sind Kippschalter, die man nicht blind bedienen kann. Sprich man muss statt auf die Straße in den Fussraum schauen ob man wirklich den Fensterheber oder doch den Schalter für die Nebelscheinwerfer in der Hand hat.

 

Das Navi ist das nächste Ärgernis. Es wird über einen kleinen Regler in der Mitte gesteuert. Zumindest für mich ist alles entgegen meiner Intuition angeordnet, es dauert eine Weile bis man sich daran gewöhnt hat. Danach ist es nur erträglich, aber nicht gut. Warum ist die Zieleingabe der letzte Punkt im Menü und nicht der erste? Man geistert ständig sinnfrei durch die Menüs.

Audio über Bluetooth zu streamen geht schlicht nicht. Völliger Mist, das ist für mich eine Grundfunktion.

Die Freisprecheinrichtung hat eine derart miese Sprachqualität das Telefonieren eigentlich nur bis Tempo 50 möglich ist, und dann vorzugsweise mit jemand der klar und deutlich spricht. Am Ende ist man immer versucht doch den Hörer ans Ohr zu halten.

 

Kurz und knapp: Schrott. Das konnte selbst ein Megane deutlich besser.

Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Die Heizung spricht schnell an, die Temperatur bleibt konstant
  • - mieses Fahrwerk
  • - Vordere Sitze nicht langstreckentauglich
  • - Sehr laut bei höheren Geschwindigkeiten
  • - Wirres Bedienkonzept fürs Infotainment
  • - Schalter schlecht platziert und nicht blind zu bedienen

Emotion

2.5 von 5

Für mich ist das Auto ein tägliches Ärgernis. Man kann das Design mögen, aber ich erwarte von einem Auto das es neben einer netter Optik auch einen guten Alltagsnutzen hat. Der fehlt hier.

 

Wenn man sich darauf einlässt, erwarte ich wenigstens einen spaßigen Kurvenräuber. Das ist der Mini nicht, das Fahrwerk nimmt einem jeden Spaß.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Design kann man mögen
  • - Hält nicht was er verspricht

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ich kann das Auto eigentlich niemand empfehlen.

 

Weder im Alltag noch für die sportliche Ausfahrt. Das ist wirklich was für Fans.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Unpraktisch, unsportlich, teuer, nervige Bedienung, laut....

 

Was soll man noch alles aufzählen. Es gibt wesentlich bessere Wagen für den Alltag und wesentlich bessere Sportler im gleichen Preissegment oder sogar darunter. Man kann auch nicht sagen das der Mini ein Kompromiss ist, er kann einfach nichts gut.

Gesamtwertung: 2.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 2.5 von 5 möglichen Sternen
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