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Mercedes G-Klasse W463 270 CDI Test

29.01.2013 19:09    |   Bericht erstellt von arbre

Testfahrzeug Mercedes G-Klasse W463 270 CDI
Leistung 156 PS / 115 Kw
Hubraum 2685
HSN 0710
TSN 526
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Getriebeart Automatikschaltung
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 5 Jahre
Gesamtnote von arbre 4.0 von 5
weitere Tests zu Mercedes G-Klasse W463 anzeigen Gesamtwertung Mercedes G-Klasse W463 (1990 - 2017) 4.0 von 5
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Einleitung

 

Karosserie

4.0 von 5

 

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Übersichtlichkeit ist eine starke Untertreibung für den weiten Blick, den man im G hat

Antrieb

3.5 von 5

Der 270er CDI ist ein zuverlässiger wirtschaftlicher Motor. Nach einer Laufleistung von über 280.000 Kilometern hat es bisher mit dem Motor keine (!) wirklichen Probleme gegeben. Lediglich die Dichtungen der Injektoren mussten nach ca. 260.000 Kilometern erneuert werden, weil sie verschlissen waren. Ich empfinde die Motorisierung sowohl im Gelände, als auch auf langen Reisen als völlig ausreichend für diesen schweren Geländewagen.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + zuverlässiger langlebiger Motor

Fahrdynamik

3.5 von 5

Da es sich um einen "Kurzen" handelt, ist der Wagen besonders im Gelände sehr wendig." Aber auch enge Parklücken in der Großstadt sind kein Problem. Ansonsten fährt der G unter allen Bedingungen souverän durch Stadt und Land.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + souveränes Fahrverhalten
  • - kein (!) Kurvengänger

Komfort

4.5 von 5

Der "Kurze" hat wenig Laderaum. Da er aber ausschließlich nur mit zwei Personen besetzt ist oder ich ihn alleine fahre, ist das kein Nachteil. Bei umgeklappter hinterer Sitzbank (oder auch ganz herausgenommener Sitzbank) ist der Laderaum für zwei Reisende mehr als ausreichend. Und natürlich ist die Geländegängigkeit deutlich besser als mit dem "Langen".

Galerie
Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Gute Heizung und Klimaanlage
  • - laute Windgeräusche, seitenwindempfindlich

Emotion

4.5 von 5

Dieses Auto löst sowas wie freundschaftliche Gefühle aus. Als ich ihn gekauft habe, wollte ich ein langlebiges und geländegängiges Fahrzeug haben. Nach zehn Jahren habe ich ein Auto voller Geschichten und Erlebnisse (guter und schlechter) und eine so innige Beziehung, dass ich mir nicht vorstellen kann, ihn zu verkaufen ...

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + ein Auto, das zum Freund wird!

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 400-500 Euro
Verbrauch auf 100 km über 10 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 700-1.000 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr 1.500-3.000 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 14169
Haftpflicht 400-500 Euro (30%)
Vollkasko 400-600 Euro 30%
Außerplanmäßige Reparaturkosten Getriebe/Kupplung - Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler (8000 €)

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Eine Mercedes G 270 CDI ist ein langlebiges, sehr zuverlässiges und wirtschaftliches Fahrzeug. Der G 270 CDI wird meines Erachtens von den meisten G-Besitzern unterschätzt. Sicher gibt es leistungsfähigere oder auch modernere Motoren für den G. Sicher gibt es auch Motoren, die weniger Elektronik verbaut haben. Aber meine Erfahrungen nach fast zehn Jahren mit diesem Motor in diesem Fahrzeug sind ausschließlich positiv. Der Wagen ist in der Großstadt, im Gelände und auch auf Landstrasse und Autobahn immer (!!) sicher und souverän zu bewegen.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Negativ am G ist nicht der "Geländwagen", sondern die Unkenntnis der Mercedes-Niederlassungen und Vertragswerkstätten über dieses Auto. Mit dummen Sprüchen geht es los: "Ist hier jemand unter den Meistern, der sich mit Treckern auskennt?" und mit sinnlosen, teilweise extrem teuren Reparatur-"Bemühungen" endet es. Wohl dem, der einen Schrauber findet, der sich mit dem G auskennt oder noch besser selber machen kann ...

Gesamtwertung: 4.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 6

Mon Feb 18 15:40:06 CET 2013    |    Plauzenbaer

Hallo Arbre,

 

ich kann Dir nur zustimmen.

Fahre selber einen 270 cdi lang, seit 10 Jahren.

Laufleistung ist zur Zeit aber nur die Hälfte von Deiner Laufleistung 140.000 km, da er in den letzten Jahren als 2.Wagen (für Urlaubsreisenund kleinere Offroadabenteuer) dient.

 

Ich bin ebenfalls rundum zufrieden und es stecken eine Menge Erinnerungen und sentimentale Momente in dem Wagen, sodaß ich mir ebenfalls einen Verkauf nicht vorstellen kann.

Thu Feb 26 16:02:48 CET 2015    |    Spurverbreiterung39061

Das Problem bei dieser Kombination ist das Automatikgetriebe, das regelmäßig die Grätsche macht. Rost ist ja traditionell ein Thema bei allen G, gleich welchen Alters.

Sat May 09 23:22:59 CEST 2015    |    Krstener

Eine hilfreiche Kritik über den G ist schon alleine deshalb schwierig, weil es ein Fahrzeug ist mit dem man „bei der Oper vorfahren“ oder sich auch richtig im Gelände bewegen kann. Aber wer macht das schon? Die wenigsten!

 

Mein G 270 CDI ist 10 Jahre alt und die meisten passiven Teile haben 260.000 km auf dem Buckel und er wird voll beladen für Fernreisen 4-6 Monate jedes Jahr benutzt.

Es fing damit an, dass in der Betriebsanleitung steht, dass die Motorgarantie eingeschränkt ist, wenn nicht Diesel nach EU-Norm benutzt wird. Das bei einem Auto was für den weltweiten Einsatz beworben wird. Dann der Wandler und das Automatikgetriebe. Inzwischen habe ich den dritten Wandler und das 3 Getriebe drin. Der letzte Tausch in Asien war allerdings überflüssig, weil nicht das Getriebe defekt war, sondern die homokinetische Gelenkwelle Automatikgetriebe – Verteilergetriebe. Der neue Motor in der Mongolei war nur deshalb nötig, weil die DB-Werkstatt in Kasachstan schlechten Service geleistet hat. Wobei wir beim Hauptproblem wären: Die Werkstätten – vor allem im Ausland. Die krassesten Beispiele der Unfähigkeit sind ein verstopfter Dieselfilter oder ein verstopfter Wasserabscheiderfilter. Werkstätten in der Türkei und in Ägypten brauchten jeweils 8 h für die Fehlersuche trotz meiner Hinweise.

Dass die senkrechten Träger am Vorderwagen gebrochen sind, ebenso die Innkotflügel, die Befestigungslöcher der Kotflügel ausbrechen und sich alle Schrauben dort lockern, zähle ich neben den Rissen an allen Blechfalzen zu den mittelschweren Mängeln.

Kleinere Unzulänglichkeiten wie das permanente Verrutschen der Stabigummies, das fehlerhafte Ansprechen der Wischwasser/Kühlwassergeber, falsche Außentemperaturanzeige, fehlerhafte autom. Fahrlichtsteuerung, inkontinente Scheinwerferverstellung u.v.a.m. sind an der Tagesordnung.

Auch nicht akzeptabel sind die nicht staubgeschützten Schalter für die Sitzverstellung. Dass die homokinetsiche Gelenkwelle nach 150.000 km verbraucht ist lässt auf eine Fehlauslegung schließen.

Das waren nur die wichtigsten Mängel.

 

Nun ist aber nicht alles schlecht am G. Es ist wirklich so, dass dieses Auto mehr kann als sich die meisten Fahrer trauen. So ist z.B. die Luftansaugung genial. Bei einer Flussdurchfahrt,, bei der unerwartet eine Mulde auftrat und die gesamte Vorderscheibe unter Wasser stand, ist kein Wasser in den Motor gelangt. Die Konstruktion des Ansagkanals ist so raffiniert, dass ich der Meinung bin keinen „Schnorchel“ zu brauchen. Die bequeme Zuschaltung der Differenziale und der Untersetzung ist äußerst angenehm, wenn auch das vordere Differenzial oftmals sehr lange braucht. Die Sitze sind sehr gut gefedert und die Verwindungssteifheit ist enorm. Das Fahrverhalten mit 3,4 t Gesamtgewicht bei einer hohen Dachlast erstaunlich gut.

 

Trotz des ganzen Ärgers und der extrem hohen Reparaturkosten (vor allem Ausland) glaube ich, dass andere vergleichbare Geländewagen nicht besser sind, wenn man das gleiche Belastungsprofil ansetzt.

 

Für Leute, die mit dem kauf eines G schwanger gehen, sei gesagt: Nicht nur die Anschaffung ist kostspielig sondern auch der Unterhalt. An dem Fahrzeug ist bedingst durch seine Möglichkeiten nun einmal deutlich mehr Technik drin als bei einem PKW.

Sun Jun 19 01:10:58 CEST 2022    |    g-fahr

Für den Mercedes G270CDI kann ich eindeutig keine Empfehlung geben. Bis 135.000km bereits erhebliche Mängel:

 

- Ausfall der Motorelektronik (abschleppen zur nächsten Werkstatt)

- Defekter Injektor (abschleppen zur nächsten Werkstatt)

- Defekter Luftmassensensor (3 mal mit erheblich reduzierter Leistung zur Werkstatt)

- el. Fensterheber (7 Stck. erneuert)

- Differentielsperren: gehen oder gehen nicht, keine zuverlässige Funktion

- Zwischengetriebe: schaltet gerne einmal beim Anfahren in die "Neutralstellung" (was auf stark befahrenen Kreuzungen nicht gerade angenehm ist)

- el. Türverriegelung: geht nach belieben oder auch nicht

- Ständige Probleme mit angeblich defekten Leuchtmitteln (vor allem bei feuchter Witterung, weil die Elektronik spinnt)

- Multifunktionsdisplay ist nicht mehr ablesbar

- Federn der Radaufhängung brechen aufgrund von Korrosion

- Alarmanlage funktioniert nicht mehr

- Klimaanlage defekt

- Leuchtweitenregulierung ist defekt

- ESP greift in Linkskurven unnötig ein

- Auspuffanlage ist regelmäßig undicht

- Undichte Karosserie (nach längerem Regen steht das Wasser im Fussraum)

 

Das einzig Zuverlässige am Mercedes G ist der Rost! Wer einen G haben will sollte sich das Fahrzeug alle 10 Jahre neu leisten können, denn das kosten die vielen Reparaturen.

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