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Kia e-Niro DE 64 kWh Test

12.09.2020 02:03    |   Bericht erstellt von flensem

Testfahrzeug Kia Niro DE 64 kWh
Leistung 204 PS / 150 Kw
HSN 8253
TSN AIB
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 6360 km
Erstzulassung 7/2020
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von flensem 4.5 von 5
weitere Tests zu Kia Niro DE anzeigen Gesamtwertung Kia Niro DE 4.0 von 5
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Einleitung

Am 15.7.2020 habe ich meinen e-Niro bekommen und seit dem bin ich bereits 6300km gefahren. 4300 davon entfallen auf längeren Autobahnfahrten. So bin ich auch 1050km (pro Strecke) am Stück Richtung Mittelschweden gefahren. Das bringt mich auch direkt zum ersten Punkt

Galerie

Karosserie

4.5 von 5

Hierbei kommt es ganz auf das Nutzungsszenario an. Wenn ich mit meiner Familie unterwegs bin, sind alle zufrieden. Selbst meine Tochter, die dann hinter mir sitzt, ist mit den Platzverhältnisse zufrieden. Meine Frau bemängelt einzig, dass der Beifahrersitz nur in der Höhe, Neigung und in der Länge einstellbar ist, nicht aber über eine Lordosenstütze verfügt. Das ist bei den koreanischen Modellen (s.z.B. Hyundai i30) scheinbar so üblich. Der Fahrersitz hingegen ist super einstellbar. Nun verfüge ich über das Lederpaket, das ich genau aus diesen nun folgenden Gründen gewählt habe. Ich kann den Sitz elektrisch in Höhe, Länge, Sitzneigung, Lordosenhärte und Neigung einstellen. Um das nicht jedes Mal aufs Neue tun zu müssen, wenn meine Frau mal fährt, lassen sich 2 Sitzprofile einspeichern. Bei Bedarf wird der Sitz per Knopfdruck automatisch wieder in die gewünschte Position zurückgefahren. Ein solches Feature kennen ich sonst nur aus Mittelklassewagen. Der e-Niro ist hingegen ja ein Fahrzeug aus der Kompaktklasse. Das Lenkrad ist natürlich ebenfalls in Länge und Höhe verstellbar, wie es ja aber heute Standard ist. Insgesamt findet somit jeder Fahrer seine perfekte Sitzposition in dem e-Niro. Die Kopffreiheit ist ebenfalls sehr großzügig bemessen.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Kopffreiheit, Sitzposition vielfach einstellbar, für die Kompaktklasse ein großer Kofferraum
  • - für Erwachsene haben die Beine auf den Rücksitzen etwas wenig Kontakt mit den Sitzauflagen

Antrieb

5.0 von 5

Elektrowagen typisch macht auch mein e-Niro enorm viel Freude bei der Beschleunigung. Selbst im ECO Modus hat er mit seinen 150 kW geht es richtig gut voran. Aber hier sei eine Warnung ausgesprochen. Wenn die Fahrbahn nass ist, sollte man mit der Verwendung des Sportmodus vorsichtig sein. Da der e-Niro nur einen Frontantrieb hat, sind die 395 NM Drehmoment zu viel, um sie auf die Straße zu bringen. Die Räder drehen dann ziemlich schnell und spürbar durch. Besonders beim Herausbeschleunigen aus einer Kurve kann das gefährlich werden. Berücksichtigt man das jedoch, bekommt man ein Fahrgefühl, das niemals die Vermutung aufkommen lässt, dass der e-Niro immerhin rund 1,8t wiegt.

Insgesamt ist mein e-Niro sehr leise. Natürlich ist ein Elektrowagen nicht geräuschlos. Die Reifen sind je nach Fahrbahnbelag und Tempo der Fahrt schon deutlich zu hören. Stört mich das? Nein, denn es sind keine aufdringlichen oder nervigen Geräusche. Genau so verhält es sich mit den Windgeräuschen. Die Bauform des e-Niro bedingt eine größere Stirnfläche, weshalb auch mehr Luftverwirbelungen und co. auftreten. Es gibt also auch Windgeräusche. Vergleichen mit Verbrennern ähnlicher Baumform oder auch mit meinem letzten Golf VII Variant ist das Geräuschniveau sehr niedrig. Toll ist natürlich, dass die Geräusche beim Beschleunigen vollkommen entfallen.

Die Elastizität des Elektroantriebs überzeugt mich in meinem e-Niro ebenfalls. Überholvorgänge auf der Landstraße sind überhaupt kein Problem. Im Zweifel wechsle ich kurz in den Sportmodus, um die volle Leistung abrufen zu können und schon kann ich super gut und fix überholen. Dabei muss ich maximal aufpassen, dass ich darauf achte, nach dem Überholvorgang wieder vom "Strompedal" zu gehen, da ich sonst sehr schnell 130 km/h fahre. Funfact am Rande: Im Vergleich zu den Verbrennern scheinen die Hersteller von Elektrofahrzeugen die Höchstgeschwindigkeit immer zu gering anzugeben. Dies konnte mit schon einige Bekannte bei ihren Fahrzeugen bestätigen. Der e-Niro ist mit 167km/h Spitze angegeben. Ich habe auf freier Strecke ohne (negative oder positive) Steigung 179km/ erreicht. Das Einzige was noch schneller war, war die sinkende Akkustandsanzeige.

Unlängst wurde der e-Niro jedoch für seine Effizienz gelobt. So hat der YouTube Kanal von nextmove erst letzte Woche den e-Niro im Vergleich mit anderen Modellen der Kompaktklasse genau dafür gelobt. Ich kann diesen Eindruck bestätigen. Die von Kia nach WLTP angegebene Reichweite von 455km erreiche ich im Alltag ebenfalls. Meine Reichweite auf der Autobahn ist mit 350km ebenfalls recht gut. Natürlich wird sich im Winter eine deutliche Verringerung einstellen, aber das geht jeder Antriebsart wohl so.

Die Rekuperation ist sehr gelungen. Ich fahre meistens auf Stufe 3, was bedeutet, dass mein e-Niro fast ausschließlich durch die Remuneration bremst. Es gibt die Möglichkeit die Stufen von 0 bis 3 plus einen Automatikmodus einzustellen. Somit sollte jeder seine besten Einstellung finden können. Die stufe 3 bremst nicht bis zum Stillstand herunter, sondern lässt den Wagen noch etwas kriechen. Der kompletten Stillstand muss man dennoch nicht mit dem Bremspedal erledigen, sondern kann dies auch mit der linken "Schaltwippe" am Lenkrad tun. Der Vorteil dabei: Bringt man den Wagen so zum Stillstand, rollte dieser nicht selbstständig wieder an. Bremst man ihn mit dem Bremspedal auf 0, so braucht man die Autohold Funktion, um ihn ohne Betätigung des Bremspedals im Stillstand zu belassen. Es sei aber erwähnt, das ein sanfte Betätigung des Bremspedals auch bedeutet, dass man rekuperiert. Erst eine starke Bremsung erfolgt über die mechanische Bremse. Hin und wieder sollte man das aber trotzdem tun, damit die Bremsscheiben nicht korrodieren.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Effizienter und sehr agiler Antrieb in allen Fahrsituationen

Fahrdynamik

4.5 von 5

 

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Hohes Beschleunigungspotenzial und ansprechende Lenkung

Komfort

5.0 von 5

Die Sitze (Lederpaket) sind ebenfalls sehr gut dafür ausgelegt. Ich bin 1,96m lang und hatte keine Rückenschmerzen auf den langen Fahrten. Natürlich fehlt mir, wie in fast jedem Auto, eine ausreichende Beinauflage, aber dafür ist der e-Niro eines der ersten Fahrzeuge, in dem ich die Kopfstütze auch für mich Sitzriesen sehr gut einstellen kann.

Insgesamt ist mein e-Niro sehr leise. Natürlich ist ein Elektrowagen nicht geräuschlos. Die Reifen sind je nach Fahrbahnbelag und Tempo der Fahrt schon deutlich zu hören. Stört mich das? Nein, denn es sind keine aufdringlichen oder nervigen Geräusche. Genau so verhält es sich mit den Windgeräuschen. Die Bauform des e-Niro bedingt eine größere Stirnfläche, weshalb auch mehr Luftverwirbelungen und co. auftreten. Es gibt also auch Windgeräusche. Vergleichen mit Verbrennern ähnlicher Baumform oder auch mit meinem letzten Golf VII Variant ist das Geräuschniveau sehr niedrig. Toll ist natürlich, dass die Geräusche beim Beschleunigen vollkommen entfallen.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sehr guter Sitzkomfort, leiser Antrieb und angenehme Reiselautstärke in jeder Fahrsituationen

Emotion

3.5 von 5

Der e-Niro ganz sicher kein Designwunder, an dem man nun stehen bleibt. Er ist unauffällig und unaufgeregt. Somit überzeugt er erst beim losfahren.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Fahrzeug mit neutralem Design, das sich die Überraschungen für die Fahrt aufhebt

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der Kia e-Niro vereint für mich die wichtigsten Eigenschaften eines Elektrofahrzeugs:

Effizienz, Platzangebot, Reichweite und Geräuschniveau. Dieses Auto ist auch langstreckentauglich ohne dabei große Kompromisse machen zu müssen.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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