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Jeep Cherokee V (KL) 2.2 MultiJet Test

07.06.2016 16:48    |   Bericht erstellt von AndreasAllrad

Testfahrzeug Jeep Cherokee V (KL) 2.2 MultiJet
Leistung 200 PS / 147 Kw
Hubraum 2184
HSN 1726
TSN AAP
Aufbauart SUV/Geländewagen/Pickup
Kilometerstand 17536 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 3/2015
Nutzungssituation Probefahrt
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von AndreasAllrad 3.5 von 5
weitere Tests zu Jeep Cherokee V (KL) anzeigen Gesamtwertung Jeep Cherokee V (KL) (seit 2014) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich bin in den vergangenen 2 Wochen den aktuellen Jeep Cherokee in der Ausstattung Limited und der neuen 2.2 MultiJet Diesel Motorisierung mit 200PS gefahren. Aus dem hemdsärmeligen Rauhbein von 1984 hat sich dank Einfluß der italienischer Mutter ein sehr europäisches SUV entwickelt.

 

Gesamtdistanz über 1.500KM, Verbrauch bei recht flotter Fahrt und regelmäßiger Kickdown Nutzung auf der Autobahn 8,15-8,46 ltr/100KM (Nachtankmenge)

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Karosserie

4.0 von 5

Mit einer Gesamtlänge von 4624mm bedient der Cherokee die Mittelklasse und bietet 5 sehr akzeptable Sitzplätze. Da der Neigungswinkel der Rückenlehne einstellbar und auch die Sitzflächen im Verhältnis 1:2 verschiebbar ist wird sowohl dem Wohlbefinden der Passagiere als auch der Zuladung Aufmerksamkeit gewidmet.

 

Markant sind die extrem geschlitzt geformten Frontleuchten. Der sich anschließende Rest der Karosserie könnte mit anderen Markenabzeichen versehen auch von anderen Herstellern stammen. Mit dem Urgroßvater von 1984 hat der aktuelle Indianer bis auf den ähnlich vertikal segmentierten Kühlergrill bestenfalls noch die selbsttragende Karosserie gemein.

Bis auf die Trailhawk Variante bleiben die Cherokee Modelle leicht unter der 2 Tonnen Leergewichtsmarke. Selbst der Einsatz von Kunststoffen z.B. an der Motorhaube macht damit den Cherokee noch nicht zu einem Leichtgewicht.

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Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Fahrersitz elektrisch
  • + Rücksitzbank verschiebbar und mit Rücklehnenverstellung
  • + Rückfahrkamera auf sehr großem Bildschirm
  • + Fzg. war mit aktiver Einparkhilfe ausgestattet
  • + Notbremsassistent auch bei Rückwärtsfahrt

Antrieb

4.0 von 5

Neu im Angebot ist die 4Zyl. MultiJet Diesel Motorisierung, die je nach Ausstattung 136 bzw. 147kW 185/200PS bietet. Das jeweilige Drehmoment ist identisch und liegt bei 440Nm ab 2.500min-1. Dieser Motor ist serienmäßig mit einer Start/Stop Automatik versehen und ist ein angenehmer und leiser Begleiter.

Diese quer eingebaute Motorengeneration mit angeflanschtem 9-Gang-Automatik ist brandneu und FCA war einer der aller ersten Hersteller, die den unbedingten Vorteil dieser vielstufigen Getriebe für sich reklamierte.

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Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • - Mit Verbesserung der Gesamtübersetzung wäre der Cherokee noch sparsamer
  • - eine kürzere Übersetzung würde die häufigere Nutzung des 9. Gang verbessern

Fahrdynamik

4.0 von 5

Im Fahrbetrieb zeigt sich diese Antriebseinheit grundsätzlich von ihrer sehr positiven Seite. Cruisen auch bei hohen Geschwindigkeiten mit minimalen Motordrehzahlen.

Aber genau dort kommt der Cherokee auch an die Grenze der sparsamen weil langen Übersetzung.

Bei 2.000 Kurbelwellenumdrehungen im 9. Gang erreicht das Fzg. eine Geschwindigkeit von 155km/h (GPS). Weil dies effektiv mindestens 10-15% zu lang ist, schaltet das Getriebe ansehens jeder noch so kleinen Autobahnsteigung mindestens einen Gang zurück. Die Höchstgeschwindigkeit kann unter normalen Umständen nicht im höchsten Gang erreicht werden. Auch ein manuelles Hochschalten ist in diesen Momenten nicht möglich, weil es nicht der Logik des Steuerungsgerätes entspricht. Ich konnte es in Ermangelung einer Anhängerkupplung nicht ausprobieren, wage aber dennoch die Mutmaßung, dass im Anhängerbetrieb (bis zu 2.495kg) die höchsten Gangstufen so gut wie nie eingelegt werden.

Der optionale Allradantrieb im Cherokee heißt Jeep Active Drive und bietet einen fahrerunabhängig also bedarfsweise automatisch zuschaltenden Antrieb der Hinterachse. Dieser Jeep Active Drive I verfügt nicht über ein sperrbares Hinterachsdifferenzial.

Zum Verharren in der 1. Fahrstufe wird der Schalthebel in die manuelle Schaltgasse gezogen und in Verbindung mit dem vielstufigen Automaten steht auch dem vorsichtigen Grenzerfahrungen abseits der Aspaltierungen nichts im Wege. Zur Fahrerunterstützung bietet der Cherokee vier unterschiedlich wählbare Modi (Selec-Terrain) "Auto", "Snow", "Sport" und "Sand/Mud" die er par Drehwahlschalter einstellen kann .

10mm mehr Bodenfreiheit, insbesondere aber einen deutlich besseren Böschungswinkel vorn hat die Trailhawk Front, die jedoch offiziell nicht mit dem 2.2 MultiJet Diesel Motor erhältlich ist.

 

Fazit

Dieser ellenlangen Gesamtübersetzung könnte möglicherweise die Verwendung der Achsübersetzung des 136kW Cherokee 3,734:1 anstelle 4,088 oder besser noch die des Trailhawk/3,2 V6 Benziner mit 3,517:1 wesentlich besser entsprechen.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Wendekreis 11,60m geht nochmal so eben
  • + Lenkungs und Fahrverhalten entspricht einem Cruiser. Wer einen Sportler erwartet macht Abstriche

Komfort

4.0 von 5

Die Ausstattung Limited empfängt den Fahrer mit einer ledernen Ausstattung und elektrischem Fahrersitz sowie einem 21,3 cm in der diagonalen großen Touchscreen in den Armaturen. In dem von HARMAN für den Jeep entwickelten Multimedia System ist neben der Audioanlage (506W) das Navi sowie der externe Anschluss von Datenträgern und Handy und das Display für die Rückfahrkamera integriert.

Das optionale Technologie Paket (2.390€) beinhaltet den korrigierenden Spurhalteassistent, den Notbremsassistenten, die angenehme adaptive Tempomat, Totwinkelwarner und sogar den Parkassistenten, der sowohl längs als auch quer angelegte Parklücken erkennt.

Mein Testwagen war mit dem großzügigen 2-teiligen Glasschiebedach versehen, welches auch den Heckpassagieren den Blick in den Himmel ermöglicht.

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Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Bedienung intuitiv
  • + umfangreiches Fahrerassistenz- und Sicherheitspaket
  • + Fahrersitz elektrisch
  • + Sitzbank hinten im Verhältnis 2:1 seperat verschiebbar und Lehnenwinkel einstellbar
  • + sehr geringe Innengeräusche, sehr leiser Motor
  • + selten ein Fzg. mit so schnell wirkender Heizung erlebt.

Emotion

3.5 von 5

Das Design polarisiert:

Markant sind die extrem geschlitzt geformten Frontleuchten. Der sich anschließende Rest der Karosserie könnte mit anderen Markenabzeichen versehen auch von anderen Herstellern stammen. Mit dem Urgroßvater von 1984 hat der aktuelle Indianer bis auf den

ähnlich vertikal segmentierten Kühlergrill bestenfalls noch die selbsttragende Karosserie gemein.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • - könnte vom Design auch ein hochwertiger Koreaner sein

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Fazit

Dieser ellenlangen Gesamtübersetzung könnte möglicherweise die Verwendung der Achsübersetzung des 136kW Cherokee 3,734:1 anstelle 4,088 oder besser noch die des Trailhawk/3,2 V6 Benziner mit 3,517:1 wesentlich besser entsprechen.

Ich habe ganz selten ein Fahrzeug erlebt, dessen Heizung so schnell Wärme abgeben konnte - phänomenal.

Zum Testverbrauch:

Auf einer Gesamtstrecke von über 1.500KM habe ich Nachtankmengen erzielt, die zwischen 8,1 und 8,45ltr/100KM betrugen. Auf diesen zurückgelegten Strecken bin ich immer wenn es der Verkehr zuließ auch deutlich über Richtgeschwindigkeit gefahren und habe auch regelmäßig den Kickdown ausgenutzt. Zurückhaltender gefahren sollte sich der Verbrauch einen Liter günstiger einpendeln.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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