Citroën Berlingo 3 1.5 BlueHDi 130 Test 8-Stufen-Automatik

Praktikabel und ein strammer Diesel waren das Anforderungsprofil, welches Pre-Corona auch eine weitere Pilgeretappe auf dem Weg nach Santiago de Compostela im Lastenheft geplant hatte. So wundert es nicht, dass diese Anforderungen von dem Citroen Berlingo angenommen wurden. Im Zuge der weltweiten Reiseeinschränkungen wurden zwar sämtliche Pläne geändert, dies ändert jedoch nichts an den pragmatischen Voraussetzungen des Berlingo.

Der Berlingo bietet sich in 2 Radständen und entsprechend zwei Aufbaulängen an. Ich fahre die Kompaktversion mit 4.403mm Länge. Die quadratische Fahrgastzelle mit den steil stehenden Fensterflächen am Heck und den Seiten bieten bei aller Kompaktheit ein beeindruckendes Raumgefühl. Dies erfährt eine zusätzliche Unterstützung durch das sehr großzügige, feststehende Panoramadach.

Die beiden hinteren Schiebetüren ermöglichen auch den hinteren Passagieren einen bestmöglichen Zugang.

An Ablagefächern besteht grundsätzlich kein Mangel, weil der Berlingo vielfältige Offerten bereit hält. In Längsrichtung unter dem Panoramadach bietet er eine lichtdurchflutete Ablageschale aus Milchglas, die allerdings den Luftraum über dem mittleren Rücksitz deutlich einschränkt.

Geschickt ausgenutzt ist der ansonsten relativ unbeachtete Raum am Dachhimmel in Höhe der Scharniere für die Heckklappe. Dort verbirgt sich eine voluminöse Schale für Warndreieck und weitere Ablagen. Unbeachtet ist allerdings der Raum eines möglichen, zumindest optionalen Ersatzrades. Die Zuladung je nach Ausstattung liegt in der gefahrenen Motorisierung zwischen 447 und 720kg und übersteigt damit übliche Verhältnisse in der Kompaktklasse deutlich. Die drei Sitze der rückwärtigen Passagiere lassen sich blitzschnell einzeln und unabhängig voneinander einfalten, hinterlassen jedoch eine leichte Stufe in der Ladefläche.

Dieses Motörchen leistet souveräne 300Nm Drehmoment und diese versammeln sich bereits vollständig bei 1.750 Kurbelwellenumdrehungen. Der Motor passt zutreffend zum Getriebe, die Motorleistung harmoniert mit dem Gesamtfahrzeug. Bei 2.000min-1 zeigt die Tachonadel im höchsten Gang bereits 130km/h an, so dass mit 130 PS auch beachtliche Langstrecken locker gemeistert werden können. Hierbei schaltet die Automatik meist unmerklich. Die Werksangabe der Verbrauchswerte (immer unter 5.0 Liter), die selbstverständlich beste Bedingungen voraussetzt, habe ich nicht geschafft. Aber auch unter Termindruck hätte mich der 50 Liter fassende Dieseltank immer über 800KM weit getragen.

Forms follows Funktion. Wem Praktikabilität mehr wert ist als Design solltem beim Berlingo mal näher hinschauen :-)