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Toyota Corolla Verso II (R1) 2.2 D-4D Test

31.03.2014 18:34    |   Bericht erstellt von kearny

Testfahrzeug Toyota Corolla (+Verso, Cross) Verso 2 (R1/ZER/ZZE) 2.2 D-4D
Leistung 136 PS / 100 Kw
Hubraum 2231
HSN 5013
TSN AAV
Aufbauart Van
Kilometerstand 66000 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 10/2010
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer mehr als 3 Jahre
Gesamtnote von kearny 3.0 von 5
weitere Tests zu Toyota Corolla (+Verso, Cross) Verso 2 (R1/ZER/ZZE) anzeigen Gesamtwertung Toyota Corolla (+Verso, Cross) Verso 2 (R1/ZER/ZZE) (2004 - 2009) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich habe den Corolla Verso R1 Sol im Herbst 2010 als Lagerfahrzeug, das schon über ein Jahr beim Händler stand "neu" gekauft. Der CV wurde in der Türkei (zusammen) gebaut, der Dieselmotor kommt aus Polen. Ein "Made in Japan" habe ich noch nicht entdeckt, die Einspritzpumpe kommt aus Ungarn, Teile des AGR-Ventils aus Vietnam - na ja, so ist das eben in Zeiten der Globalisierung.

 

Hauptgründe waren das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis und der Ruf Toyotas, zuverlässige Autos zu bauen. Ich bin nicht markentreu und wechsel i. d. R. bei jedem Autokauf den Hersteller.

 

Zum Fahrradtransport dient ein Menabo Logic 2 Heckträger, der wunderbar passt, konstruktionsbedigt aber sehr hoch baut (Mehrverbrauch!) und beim Abkleben der Haltepunkte mit Panzertape und Filz keine Lackschäden verursacht.

Galerie

Karosserie

3.5 von 5

Ein absolute no-go für ein Auto dieser Klasse ist die fehlende Dachreling. Die Kofferraumabdeckung (Position, Einbau) ist ein Ärgernis. Der Haltestab für die Motorhaube ist billig wie so vieles am CV: Dass Toyota noch immer Blechtanks verbaut, die wegen schlechter Konservierung und billigem Material nach wenigen Jahren durchrosten, ist mir unverständlich. Das ungeschützt am Fahrzeugboden angebrachte Notrad ist eine billige Fehlkonstruktion, es verrottet nach wenigen Jahren. Empfehlen kann ich folgenden Ladekantenschutz (ebay 331213320477), der zwar nicht ganz billig ist, aber einwandfrei verarbeitet ist und wunderbar passt.

Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + gute Rostvorsorge der Karosserie
  • + breite Rückbank
  • + klapper- und knarzfrei
  • - fehlende Dachreling
  • - viel Hartplastik im Innenraum
  • - bei Autobahngeschwindigkeit zitternde Außenspiegel
  • - überempfindlicher Regensensor
  • - ungleichmäßige Spaltmaße
  • - unebener Fahrzeugboden im Front-Fußbereich
  • - rostende Anbauteile (Notrad, Auspuff, Tank!)
  • - dünnes Blech, sehr hagelempfindlich
  • - fehlender serienmäßiger Ladekantenschutz

Antrieb

2.5 von 5

Bei kaltem Motor hakelt das Getriebe beim Schalten in niedrigen Gängen. Nach 30 000 km fing der CV an, im Stand auszugehen und war nur schwer wieder zu starten. Problem war das Saughubsteuerventil, eine bekannte Schwachstelle des Denso-Teils seit Jahren: Das originale Denso SCV-Ventil (294200-0300) gibt es bei alibaba.com für rd. 80 EUR. Meines kam zollfrei per DHL aus Malaysia. Die Anhebung der Leerlaufdrehzahl bei kalten Temperaturen und Motor wirkt wenig fortschrittlich. Die Leistung an sich ist gut: Meiner läuft trotz 225er-Reifen echte 195 km/h.

Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + wartungsfreie Steuerkette
  • + gut abgestuftes 6-Gang-Getriebe
  • + Ölwechselintervall 30000 km
  • - hoher Verbrauch (Autobahn, Kurzstreckenverkehr)
  • - veraltert anmutende Anhebung der Leerlaufdrehzahl (unter 5 °C bei kaltem Motor)
  • - kleiner Tank, übervorsichtige Tank- und Reichweitenanzeige
  • - fragwürdiger jährlicher Fitness-Check

Fahrdynamik

2.5 von 5

Das Fahrverhalten ist für die Fahrzeugklasse in Ordnung. Recht hohe Seitenwindempfindlichkeit.

Wer ein sportliches Auto sucht und einen CV fährt, hat sicherlich etwas falsch gemacht. Die original verbauten Bremsscheiben besitzen im Bereich des Topfs keinerlei Korrosionsschutz, was gerade bei offenen Alufelgen ein Schönheitsfehler ist: Ich habe daher inzwischen beschichtete ATE-Scheiben verbaut. Update: Die ATE-Beschichtung ist mangelhaft, jetzt im Winter kommt der Rost auf den Töpfen schon wieder durch.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + sicheres Fahrverhalten, auch voll beladen
  • + gute Bremsen, gutes Nassbremsverhalten
  • - viel zu großer Wendekreis
  • - mäßiges HB4-Licht, aber leichter Lampentausch

Komfort

3.5 von 5

Aufgrund der Platzverhältnisse im Innenraum, der ausreichenden Fahrleistungen und der guten Klimatisierung eignet sich der CV für die Urlaubsfahrt mit der Familie. Schaltet man tagsüber das Licht an, dunkelt die Instrumentenbeleuchtung ab, so dass sie nur noch schwer ablesbar ist. Die grünen Kontrollleuchten auf der Mittelkonsole sind bei direkter Sonneneinwirkung praktisch nicht zu erkennen. Das serienmäßige veralterte Panasonic-Radio habe ich durch ein wesentlich besseres (Empfang, USB-Anschluss) JVC-Gerät ersetzt. Es ist lässt sich Dank Adapter über die Lenktradtasten bedienen. Dank Farbanpassung der Beleuchtung fällt es als Nachrüstlösung kaum auf.

Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + sehr gute 2-Zonen-Klimaautomatik
  • + verschiebbare Rückbank
  • - dieseltypisch schlechte Heizwirkung auf den ersten Kilometern
  • - Windgeräusche an den Türen bei Wind auf der Autobahn
  • - billige, sehr plastikhafte Sitzbezüge
  • - ungünstige Regelung der Instrumentenbeleuchtung
  • - schlecht ablesbare Kontrollleuchten auf der Mittelkonsole

Emotion

2.5 von 5

Der Diesel genießt bei Toyota nur noch untergeordnete Priorität. Die komplizierte Technik des D-CAT ist dabei noch anfälliger als die des D4D. Dabei verbraucht er im Vergleich zum VW-Gegenstück zu viel (s. u.). Reparaturen am Toyota Diesel (RPF, Einspritzsystem, Zylinderkopf) können nach der Garantiezeit sehr teuer werden. Wenn Toyota als größter PKW-Produzent zukünftig BMW-Diesel verbaut, sagt das viel aus.

 

Trotz der großen Nachlässe beim aktuellen Verso (der wegen der mittigen Instrumente für mich sofort ausscheidet) scheint auch dieser kein großer Verkaufserfolg zu sein.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + zuverlässige Familienkutsche
  • + hohe passive Sicherheit (ESP, viele Airbags)
  • - billige Detaillösungen (mechan. Tankentriegelung, Instrumente...)
  • - schlechte Serienlautsprecher und Empfang des Serienradios

Unterhaltskosten

KFZ-Steuer pro Jahr 300-400 Euro
Verbrauch auf 100 km 7,5-8,0 Liter
Inspektionskosten pro Jahr 100-300 Euro
Gebrauchtwagengarantie keine vorhanden
Werkstattkosten pro Jahr bis 200 Euro
Versicherungsregion (PLZ) 9
Haftpflicht bis 200 Euro (30%)
Vollkasko bis 200 Euro 30%

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Ich empfehle den CV, wenn man einen sicheren und relativ günstigen Van mit viel Platz im Innenraum sucht.

 

Wartungsarbeiten können problemlos selbst ausgeführt werden, lediglich der Ölfilter ist etwas "verbaut". Der jährliche Fitnesscheck ist m. E. überflüssig.

 

Ein absolut emotionsfreies, langweiliges Familienauto, nach dem sich garantiert niemand umdreht.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Höhere Ansprüche bezüglich der Materialqualität (Innenraummaterialien, Anbauteile) sollte man nicht haben. Teile es Armaturenbretts (Handschuhfach, oberer Deckel) sind schief und wie der Rest aus billigem Hartplastik. Ich habe bisher noch kein Detail am CV entdeckt, wo mir ein "Oh, das ist aber nett gemacht" einfiel - na ja, die Wartungsklappe für den Ölfilter vielleicht, aber auch da passt die Position nicht wirklich.

 

Der Verbrauch ist zu hoch (6,5 l im Landstraßen-Langstreckenbetrieb bis 11 Liter bei Autobahn-Richtgeschwindigkeit - voll beladen mit Fahrrad-Heckträger).

 

An sich bin ich mit dem CV ganz zufrieden, auch wenn es vielleicht anders klingt. Ich bin jedoch froh, wieder einen normalen Kombi zu fahren: Mein Seat Leon ST FR mit 184 PS Diesel und DSG zaubert mir im Gegensatz zum CV ein Lächeln ins Gesicht. Der CV bekommt aber sein Gnadenbrot als Zweitfahrzeug. Ein Toyota kommt jedoch die nächsten Jahre für mich nicht in Frage.

Gesamtwertung: 3.0 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.0 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 1

Sun Jan 11 12:04:59 CET 2015    |    airpower1984

du hast so gesehen das letzte Modell gekauft das ein 0 815 Auto ist

 

So gesehen zwar alles dabei hat, doch bei der Ausstattung kappier ich das schon gar nicht.

 

der müsste sogar die 2 Zonen Klimaautomatik, den MP3 Radio haben aber keine Dachreling die ist beim letzten Modell Serie.

 

Also das ist auf keinen Fall ein Österreichisches Modell denn das war perfekt.

 

Meiner ist der aus dem Jahre 2007 bevor das Facelift kam.

 

Also Anhand der Rückleuchten kann ich schon mal sehen das es das letzte Modell ist und daher viel schlechter als meiner. denn der hat alles dabei und war von der Qualität um einiges Schlechter als die Modelle 2006 + 2007.

 

Naja also ich kann mich echt nicht Beschwerden es funktioniert alles noch gut.

 

Also alleine 225er Reifen sind schon mal nicht Serie denn es sind entweder 205/55R1691H oder 215/50R17 Typisiert.

 

Also das ist ein zusammen gebastelter Toyota sorry.

 

Lg Peter

Mon Jan 26 16:47:53 CET 2015    |    kearny

Dein Beitrag wirkt etwas zusammengebastelt, nicht mein Toyota. Ich versuche mal, zu antworten:

 

Ja, er hat eine 2-Zonen-Klima-Automatik, die recht gut funktioniert.

 

Ja, er hatte ein originales MP3-Radio, leider ohne USB-Anschluss und mit grottigem Empfang. Deshalb der Austausch gegen ein JVC-Modell.

 

Warum sollte es ein österreichisches Modell sein? Gott behüte! Es ist ein niederländischer Reimport mit Sol-Ausstattung. Hergestellt in der Türkei - genau wie deiner.

 

Warum mein 2008er-Modell schlechter als ein 2006er- oder 2007er-Modell ist oder "deiner" verstehe ich beim besten Willen nicht. Mein 2008er-Modell ist definitiv der ausgereifteste CV. Danach kam der facegeliftete Verso (ohne Corolla).

 

Dass bei deínem alles super funktioniert, wissen wir ja bereits aufgrund deiner beiden (!) überschwänglichen Testberichte hier. Ich gehe grundsätzlich etwas kritisch an die Sache ran.

 

Schau dir die Preise für 225/45 R17-Reifen und die für 215/50 R17-Reifen an, und du weißt, warum ich 225er fahre.

 

Von einem nachgerüsteten Radio und Zubehörfelgen auf ein verbasteltes Auto schließen, erscheint mir etwas gewagt: Wir können uns aber darauf einigen, dass jeder Corolla Verso ob der billigen Materialien und der lieblosen Verarbeitung einen vergleichsweise zusammengebastelten Eindruck macht: eben 0815 aus der Türkei.

 

Ich bin wie gesagt froh, dass ich ihn in der Familie weitergeben konnte und jetzt wieder einen flotten Kombi aus dem VW-Konzern fahren darf.