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Mazda MX-5 4 (ND) 2.0 SKYACTIV-G 160 i-ELOOP Test

30.03.2016 22:45    |   Bericht erstellt von Felyxorez

Testfahrzeug Mazda MX-5 4 (ND) 2.0 SKYACTIV-G 160 i-ELOOP
Leistung 160 PS / 118 Kw
Hubraum 1998
HSN 7118
TSN AGZ
Aufbauart Cabrio/Roadster
Kilometerstand 12200 km
Getriebeart Handschaltung
Erstzulassung 11/2015
Nutzungssituation Mietwagen/Leihfahrzeug
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von Felyxorez 4.5 von 5
weitere Tests zu Mazda MX-5 4 (ND) anzeigen Gesamtwertung Mazda MX-5 4 (ND) 4.0 von 5
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Einleitung

Ich hatte das Vergnügen den Mazda MX5 eine Woche und etwa 1500km lang fahren zu dürfen. Beim Abholen eines Verwandten von Europcar habe ich den Mazda stehen sehen und musste ihn einfach mal ein Paar Tage ausleihen.

Ich habe den MX5 einige Tage lang im Alltag verwendet und zum Abschluss mit meiner Freundin eine längere, zweitägige Tour durch Elsass, Vogesen und Burgund unternommen.

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Karosserie

3.5 von 5

Mein eigentliches Auto ist zwar ein "Compactes" Stufenheck und daher war der Mazda erstmal sehr klein und gewöhnungsbedürftig. Man hat halt keine Rücksitze zum schnellen verstauen von Krimskrams und der Kofferraum ist nicht so üppig. Wenn man aber mal alle Ablagen (Handschuhfach in der Wand zwischen den Sitzen, Stauraum für das Verdeck) ausfindig gemacht hat, dann kommt man doch eigentlich gut zurecht. Der Kofferraum ist ok. Nicht so gross wie bei Coupés, für ein Cabrio allerdings im Rahmen des erträglichen. Er reicht auf alle Fälle aus, um ordentlich Gepäck für einen mehrtägigen Ausflug mitzunehmen. Mazda bietet auch einen Carbon-Kofferraumgepäckträger zum Verzurren von zusätzlichem Gepäck auf dem Kofferraum.

 

Der Fahrersitz ist sehr bequem und geräumig. Der Beifahrersitz hat jedoch einen eingeschränkteren Fussraum, was sich auf längerer Fahrt doch bemerkbar macht. Man merkt, dass Mazda mit dem ND einen anderen Weg der Modernisierung eingeschlagen hat. Trotz der Zunahme an Knautschbereichen, Airbags und sonstigen Sicherheitsfeatures ist das Auto weder schwerer noch grösser geworden. Dafür ist der Innenraum so gestaltet, dass alles perfekt passt. Wo ein NB oder NC noch Staufächer und viel Platz hat, so fühlt sich der ND eher wie ein enger Handschuh an. Man hat nicht wirklich "Luft", doch eigentlich sitzt man in dem Auto wie angegossen. Damit kann ich Leben.

 

Die Übersichtlichkeit ist bei offenem Verdeck sehr gut, lediglich der sehr grosse Rückspiegel nimmt viel Sicht nach vorne rechts. Bei geschlossenem Verdeck hat man einen grossen toten Winkel. Bei scharfwinkligen Kreuzungen hat man quasi keine Sicht nach rechts hinten.

 

Der Innenraum ist sehr schön verarbeitet. Das Plastik ist nicht hässlich oder unangenehm, die Türleisten sind innen in Wagenfarbe lackiert. Hübsch! Die Sport Edition hat zusätzlich ein wenig Leder im Innenraum. Im groben und ganzen zwar kein Prosche, aber weit entfernt von dem schlichten Plastic-everywhere Design der Vorgänger. Hut ab, gefällt mir sehr!

 

Störend waren allerdings die lauten Poltergeräusche in der linken Tür bei Kopfsteinpflaster sowie permanentes Knarzen zwischen Überrollbügel und Beifahrersitz.

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Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Sehr gute Verarbeitungsqualität und Materialwahl.
  • - Fond sehr eng. Danke MT für den Zwang diesen zu bewerten.
  • - Gelegentliches Klappern und Poltern im Innenraum.

Antrieb

4.5 von 5

Der grosse Saugvierzylinder mit 160PS in Kombination mit einem Leergewicht von 1050kg macht ordentlich was her. Der Motor hat eine so lineare und weiche Leistungsentfaltung, dass man häufig unerwartet in den Begrenzer läuft. Die Leistung reicht absolut aus, um im 3 Gang bei 100km/h noch die Tranktionskontrolle eingreifen zu lassen. Zumindest mit den 195er Winterreifchen.

 

Das Getriebe ist das beste, was ich jeh in der Hand hatte. Zwar sind die Schaltwege nicht kurz, aber so sauber und knackig wie kaum ein anderes.

Auch die Kupplung ist weder zu hart noch zu weich, sie lässt butterweiche Gangwechsel und blitzschnelles runterschalten zu. Auf eine Skala von Mercedes bis Donkervoort ist das Getriebe zumindest ganz weit rechts einzuordnen.

 

Der Benzinverbrauch ist ok. Nicht besonders wenig, aber auch nich zu viel. Durch den kleinen Tank muss man recht häufig (zwischen 400km und 500km) tanken.

 

Der Motorraum ist sehr schön. Alle Komponenten sind gut erreichbar und klar getrennt platziert. Ich kann mir vorstellen, dass es unangenehmere Autos zum warten gibt.

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Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Bestes Getriebe.
  • + Sehr elastischer Motor...
  • - Kurze Reichweite.
  • - ... sogar so elastisch, dass man häufig im Begrenzer landet weil man denk "da kommt noch was".

Fahrdynamik

5.0 von 5

Zur Fahrdynamik muss nicht viel getippt werden.

Das Auto ist leicht, wendig, geht wie Sau auf Landstrassen. Die dünnen 195er Scheibchen übertragen die Seitenführung sehr gut und sind für schnellere Landstrassenfahrten völlig ausreichend. Die Traktionskontrolle ist aber selbst bis 100 km/h ab und zu am regeln.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Perfekt.

Komfort

4.0 von 5

Der Fahrersitz ist eigentlich in Ordnung in Bequem. Leider ist die Mittelarmlehne sehr niedrig und das Lenkrad nicht ausziehbar. So müssen grössere Fahrer wegen der Kopffreiheit weit hinten sitzen aber die Arme recht weit ausstrecken. Auf Dauer ziemlich ermüdend.

 

Die Innengeräusche sind recht laut, aber für ein Cabrio mit Stoffdach absolut im Rahmen des erträglichen. Bei 140km/h kann man sich noch anständig unterhalten und sogar Hörbuch hören.

 

Die Bedienung des Autos ist intuitiv. Alle Knöpfe sind ordentlich beschriftet und das Display ist klar und einfach.

Das Navi ist das eigentlich Problem. Die Karte wird langsam aufgebaut, die Routenberechnung ist langsam und rechnet ab und zu selbst mit richtigen Einstellungen eine langsamere Route aus.(z.B. wollte es einmal, dass ich am nächsten Kreisel wende um einem bestimmten Strassenverlauf zu nehmen. Als ich dann einfach gerade aus durch den Kreisel fuhr, wurde die Route neu berechnet und war dann um 30 Minuten kürzer. Keine Glanzleistung.) Die Bedienung ist fummelig und kontraintuitiv. Um auf der Karte einen Punkt zu setzen muss man erst die Ansicht von 3D Frontal auf 2D Nord im Menu umstellen. Wer navigiert denn auf der Karte in Fahrzeugrichtung in 3D?

Dazu kommt, dass sowohl das Navi Display als auch die Tachoeinheit nicht automatisch abdimmen, trotz Tag/Nacht Einstellung. Also muss man Abend immer erstmal am Stellrad und in den Optionen die Beleuchtung runterdrehen. Nervig.

 

Im Grunde erinnert mich das Navi an die MMI in heutigen Audis wie dem A3. Allerdings denke ich, dass man nach einer längeren Eingewöhnung viel erreichen kann. Es bietet viele Einstellungsmöglichkeiten.

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Testkriterien
Federung (sportlich): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Klare und Übersichtliche Gestaltung des Cockpits.
  • + Harte, aber erträgliche Dämpfung.
  • + Sehr schnelle Sitzheizung.
  • + Einfache & schnelle Verdeckbedienung.
  • - Navigationssystem: Langsam, kontraintuitiv, macht regelmässig falsche Angaben oder rechnet langsame Routen aus.
  • - Kein automatisches Dimmen der Innenraumbeleuchtung.

Emotion

5.0 von 5

Ein wirkliches Spassfahrzeug. Man sitzt wie angegossen und fährt unbekümmert. Es macht Spass und süchtig.

 

Beim Fahren kommt einerseits durch den für heutige Vierzylinder kernigen und etwas frechen Sound, andererseits durch die elegant geformte Front mit abgesenkter Motorhaube unweigerlich das Gefühl auf, man sitzt in einem Auto, welches eigentlich ein Alfa Spider sein sollte.

 

Und genau das ist es. Mazda hat die Kunst eines einfachen, schicken und spassigen Zweisitzers auf die Spitze getrieben, mittlerweile sogar mit einer Eleganz und Emotion welche den meisten bezahlbaren Italienischen Automobilen die Stirn bieten kann. Es setzt da an, wo der Alfa Spider 115 1993 seine Seele als Heckantriebcabrio verliert. Ich bin gespannt, was Fiat aus dem 124er macht.

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Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Wird positiv wahrgenommen.
  • + Man hat unweigerlich das Gefühl, einen alten Alfa Romeo Spider zu fahren.
  • - Provoziert manche Fahrer (meistens von Deutschen Mittelklasse Limousinen oder Sportwagen) zu riskanten und unnötigen Überholmanövern.

Gesamtfazit zum Test

Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Du suchst "das Beste" Cabrio für Alltag und Spass?

Du kannst auf einen Badge mit Ringen, Stern oder Propeller verzichten?

Hier bist du richtig.

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wer ein praktisches Alltagsfahrzeug sucht ist hier natürlich falsch.

Auch Quartettspieler und Autobahnheizer werden nur spärlich Freude an dem Kurvenräuber und Spassgefährt haben.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 1

Tue Apr 05 10:06:44 CEST 2016    |    geraldberlin63

Ja, dein Test trifft genau meine Meinung! Super.

Thu Sep 29 23:24:45 CEST 2016    |    Felyxorez

Auf einmal innerhalb von einem Tag drei "Nicht-Hilfreich" Bewertungen?

Bin ich da jemandem auf dem Schlips getreten und soll das eine Racheaktion sein?

Sehr schwach... :rolleyes: