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Ford C-Max 2 (DXA) 2.0 TDCi Automatik

23.08.2014 13:34    |   Bericht erstellt von CH-NME

Testfahrzeug Ford C-Max 2 (DXA) 2.0 TDCi
Leistung 140 PS / 103 Kw
Hubraum 1997
HSN 8566
TSN AUR
Aufbauart Van
Kilometerstand 22600 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 7/2013
Nutzungssituation Mietwagen/Leihfahrzeug
Testdauer wenige Wochen
Gesamtnote von CH-NME 3.5 von 5
weitere Tests zu Ford C-Max 2 (DXA) anzeigen Gesamtwertung Ford C-Max 2 (DXA) 4.0 von 5
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Einleitung

Liebe Motortalk-Gemeinde und Interessenten

 

Für eine gute Woche konnte ich den Ford C-Max im Alltag testen. Gleich zu Beginn möchte ich erwähnen, dass ich kein Ford-Fahrer bin und so frei von Vorurteile und ohne Kenntnisse über die Ford typischen Bedienungssysteme in den C-Max einsteigen konnte.

 

Doch vor der dem Bericht meiner Erfahrungen die Koordinaten des blauen Fords:

Ford C-Max 2.0 TDCi 140 PS Automatik

Ausstattungsvariante Carving (Basisausstattung)

 

Folgende Zusatzausstattung war an Bord:

- Paket Visibility (Lichtautomatik, Innenrückspiegel mit Abblendautomatik, Nebelscheinwerfer)

- Paket City Safe (Active City Stop inkl. heizbarer Frontscheibe)

- Tempomat inkl. Geschwindigkeitsbegrenzer

- Reifenfülldruck-Messsystem

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Karosserie

2.5 von 5

Beim Einsteigen fielen mit vorne sowie hinten die grossen Türöffnungen sofort positiv auf. Diese bieten einen einfachen und bequemen Einstieg in den für die Fahrzeugklasse grosszügigen Innenraum. Auch als grossgewachsener fühlt man sich im Fahrzeug nicht eingeengt. Besonders überrascht war ich von der Beinfreiheit im Fonds, die trotz der noch kompakten Aussenlänge des Fahrzeuges sehr grosszügig bemessen ist.

 

Auch zum Thema Kofferraum gibt es nur Kleinigkeiten die stören. Die unebene Ladekannte ist mir nicht negativ aufgefallen. Hingegen sollte sich, wer im Kofferraum lose Gegenstände transportiert stets eine Kiste mitführen. Denn die Gegenstände können sich während der Fahrt zwischen die Fondssitze schieben und da unangenehme Geräusche verursachen. Selbst wem diese Geräusche nicht stören, regt sich dann wohl über das Zusammensammeln auf.

 

Die Sitze im Fonds sind verstell- und zusammenklappbar, wem der Kofferraum nicht genügt.

 

Noch auf dem Parkplatz fiel mir die schlechte Übersichtlichkeit auf. Die Sicht nach vorne miserabel, nach hinten nicht wirklich besser. An meinem Mietwagenrückläufer waren keine Parkpieper bestellt worden (optional z.B. in Verbindung mit Driver Assistant Pack Plus oder Park & Safety Pack). Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Fahrzeug an den Stossstangen nicht nachlackiert wurde. Besonders nach vorne näherte konnte ich die Aussenmasse nur erahnen. Praktisch dafür, das kleine Guckloch zwischen Front- und Seitenscheibe.

 

Empfehlung: Parkpieper vorne und hinten müssen zwingend vorhanden sein.

 

Und wenn wir gerade bei der Kritik sind: Der Qualitätseindruck. Die verwendeten Materialien sind für die Preisklasse sicherlich gut. Doch was die Verarbeitungen betrifft schnitt dieser Wagen schlechter ab, als die dazu berüchtigten amerikanischen Verwandten des Fords. Die Spaltmasse im Innenraum sind überall ungleichmässig. Teilweise liegen zwischen zwei Elementen oder Verkleidungsteile einen Zentimeter. Besonders aufgefallen ist mit die Stelle zwischen Armaturenbrett und Windschutzscheibe, wo das Dämmmaterial sichtbar ist. Eine zweite Stelle zwischen Tacho und Abdeckung der Lenksäule, wo problemlos ein Kugelschreiber hätte Platz gehabt. Je nach Sonnenstand werden bei beiden Stellen Dämmmaterial oder Metallteile sichtbar. Zusätzlich zur Optik ärgert sich man wohl jedes Mal beim Autoputz darüber. Schade Ford, hier können es die direkten Konkurrenten aus Deutschland besser.

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Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Platzangebot
  • + Variabilität
  • - Verarbeitung
  • - Übersichtlichkeit

Antrieb

3.5 von 5

Klar, so ein C-Max ist kein Dynamiker. Mit dieser Einstellung verblüfft er aber ab und zu mit sportlichen Ambitionen. Mit dem 140PS-Diesel-Motor fühlte ich mich stets gut motorisiert unterwegs. Aus beinahe allen Drehzahllagen stand genügend Kraft zur Verfügung um den Alltag bewältigen zu können. Den grösseren 163PS-Motor würde ich deshalb kaum ordern.

 

Weniger souverän arbeitete die Automatik (Ford nennt sie PowerShift). Ich selbst fahre begeistert ein Automatik-Fahrzeug, kam aber mit der Schaltlogik im C-Max auch nach 800 gefahrenen Kilometer nicht ganz mit. Mal schaltet die Automatik zu träge, dann wieder viel zu nervös. Letzteres besonders auffallend bei einer konstanten Geschwindigkeit von 30km/h (30er-Zone) bei unebener Fahrbahn.

 

Mit dem angegebenen Verbrauch von 5.8 Liter konnte ich nicht mithalten. Aber mit 6.4 Liter (gemischte Fahrweise) ist das ein ganz ordentlicher Wert. Mit dem 60 Liter-Tank fährt man so auch bequem in den Urlaub.

 

Noch ein lobendes Detail unter der Motorhaube: Noch nie habe ich ein Motorraum gesehen, der die für den Fahrer wichtigen Servicepunkte (Haubenentriegelung, Öl, Wischwasser usw.) so deutlich und konsequent markiert. Es wäre doch so einfach. Grosses Lob an Ford!

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Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Motor
  • + Service am Motor
  • - Automatikgetriebe (PowerShift)

Fahrdynamik

4.0 von 5

Sicherheit ist beim C-Max ein zentrales Thema. Bei der Alltagsfahrt zum Supermarkt oder bei der Arbeit fällt das hoffentlich nie auf. Wenn man sich an den Grenzbereich herantastet merkt man, dass das ESP schnell und heftig eingreift. Beim Anfahren verhindert die Elektronik das Durchdrehen der Räder effektiv.

 

Gerne einmal getestet hätte ich das Active-City-Stopp-System, das das Fahrzeug eigenständig bis zum Stehen einbremst um eine Kollision zu verhindern. Ich traute mich nicht das System real zu testen. Aber der Händler hätte sich bestimmt auch die Zeit dafür genommen. Sicherlich eine sehr gute Sache und wenn man beim Kauf eines solchen Fahrzeugs vom Händler dies noch vorgeführt bekommt, fühlt man sich in diesem Fahrzeug bestimmt noch sicherer.

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Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Absolut sicheres Fahrgefühl

Komfort

5.0 von 5

Das Fahrzeug ist komfortabel abgestimmt. Lange Bodenwellen steckt das Fahrzeug locker weg. Die kurzen Schläge werden sogar besser abgefedert als von einem vergleichbaren VW. Dafür ist die Lenkung für mein Geschmack zu leichtgängig und bietet etwas zu wenig Rückmeldung.

 

Das grösste Lob gilt den Sitzen vorne. Ford baut in Serie, was andere Hersteller nicht gegen teures Geld hinbringen. Ich spreche nicht vom Bezug der Sitze, meine waren aus pflegeleichtem und robustem Stoff. Der Sitz passt wie angegossen, ist gut verstellbar und bietet eine Lordosenstüze bereits ab Serie. Die Seitenführung ist auf Niveau von teuren Sportsitzen anderer Hersteller.

 

Die Bedienung klappte selbst für mich als Nicht-Ford-Fahrer problemlos. Keine einzige Funktion war ohne Instruktion nicht intuitiv bedienbar. Allerdings hat dieses Fahrzeug nicht das grosse Radio- oder Navigationssystem an Bord, das mit deutlich mehr Bedienknöpfen ausgestattet ist.

 

Der von Ford genannte Bordcomputer bietet aber doch sehr beschränkte Funktionen und ein kleiner Display.

 

Positiv überrascht haben mich die kleinen Detaillösungen. Zum Beispiel die Bedienung und Handhabung der Sitze im Fond oder der praktische Kartenhalter in der Mittelkonsole.

 

Erstaunt war ich über das hängende Gaspedal. Ich wusste gar nicht, dass dies im heutigen PKW-Bau noch eingesetzt wird. Im Test ist mir dies aber nie negativ aufgefallen.

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Testkriterien
Federung (komfortabel): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sitzkomfort
  • + Federung

Emotion

4.0 von 5

Grosse Emotionen habe ich nicht erwartet. Ein Schmunzeln habe ich dann doch ab und zu nicht verkneifen können. Der C-Max fährt sich souverän und komfortabel.

 

Das Aussendesign ist funktionsorientiert, bietet aber aus der Frontansicht einen dynamischen und sportlichen Eindruck. Innen hatten die Designer mehr Freiheiten. Die Mittelkonsole ist stylisch ausgerichtet, das Lenkrad zwar ergonomisch aber eindeutig mit künstlerischen Freiheiten verfeinert- alles andere als langweilig. Ein gelungener Mix zu einem absolut vernünftigen Preis!

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Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (komfortabel): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Das Design - alles andere als langweilig

Gesamtfazit zum Test

  • + Platzangebot
  • - Verarbeitung
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Welcher Typ sind Sie?

 

1) Ich will ein Auto, das einen guten Alltagsnutzen hat, wo ich die Familie problemlos unterbringen kann und komfortabel und sicher von A nach B komme. Für mein erspartes Geld will ich viel Auto.

 

Sie sind wohl der ideale C-Max-Kunde. Und Sie werden von diesem Auto begeistert sein. Denken Sie aber an die Parkpieper!

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Welcher Typ sind Sie?

 

2) Das Auto soll nicht nur sportlich aussehen, sondern auch durch und durch sportlich sein. Die Verarbeitung muss tadellos sein. Die Zusatzausstattung soll nicht nur premium wirken, sondern auch von einem Premium-Hersteller sein.

 

Für Sie lohnt sich der Weg zum Fordhändler kaum. Spätestens bei der Probefahrt werden Sie die kleinen Patzer in der Verarbeitung sehen. Sie werden Ihrem Auto diese nicht verzeihen können. Dafür werden Sie aber auch tiefer in die Tasche greifen müssen.

Gesamtwertung: 3.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 3.5 von 5 möglichen Sternen
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