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BMW 3er F30 325d

22.02.2017 16:41    |   Bericht erstellt von iMarkus

Testfahrzeug BMW 3er F30 325D
Leistung 218 PS / 160 Kw
Hubraum 1995
HSN 0005
TSN BOT
Aufbauart Limousine
Kilometerstand 75000 km
Getriebeart Automatikschaltung
Erstzulassung 11/2013
Nutzungssituation Privatwagen
Testdauer einige Monate
Gesamtnote von iMarkus 4.5 von 5
weitere Tests zu BMW 3er F30 anzeigen Gesamtwertung BMW 3er F30 4.0 von 5
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Einleitung

Ich habe mir das Fahrzeug im Dezember 2016 gekauft. Seit dem sind 3 Monate vergangen. Ich habe mir mit dem Fahrzeugtest bewusst Zeit gelassen, um einen besseren Eindruck vom 325d zu erhalten.

 

Anders als der andere MT-User "InFlensburgUnbekannt" mit dem 325d, berichte ich hier über das Pre-LCI Modell, da es 2 Jahre VOR dem LCI gebaut wurde, der ja erst im Jahr 2015 auf den Markt kam. So sind beide Parteien vertreten.

 

Ich kann vorab bereits sagen, dass ich mit dem Fahrzeug sehr zufrieden bin und mir nicht erträumen konnte, wie viel Spaß ich damit haben würde, dazu aber unten mehr.

Galerie

Karosserie

5.0 von 5

Die Karosserie hat mir sehr zugesagt. Ich habe noch keine allzu große automobile Vergangenheit, komme mit meinen aktuell 22 Jahren von einem 5er Golf als Limo, der natürlich eine ganz andere Kragenweite, als der 3er darstellt. Für mich persönlich sind die Abmessungen perfekt.

 

Was mich ein bisschen stört ist der Platz im Innenraum. Mit 1,95m würde ich mich als verhältnismäßig groß beschreiben. Ich habe immer noch ein paar Probleme mit den Pedalen und muss die Knie ein wenig verrenken. Das Problem habe ich allerdings nur dann, wenn ich den Sitz nicht zurück fahre, sondern auf einer normalen Stellung belasse. Komfortproblem - eindeutig, ich möchte die B-Säule allerdings nicht im Gesicht haben, wenn ich meinen Kopf nach links drehe. Da der Durchschnitt allerdings irgendwo bei 1,75m liegt, betrifft meine Problematik die wenigsten Menschen, daher ist auch das für mich tragbar.

 

Im Fond ist eigentlich für alle Größenordnungen genügend Platz vorhanden. Hier ist laut diversen Testberichten inzwischen mehr Raum als im E9x. Kann ich selber nicht beurteilen, da ich den E9x nie gefahren bin.

 

Auch der Kofferraum bietet erstaunlich viel Platz. Wer den 325d als F31 fährt, der hat sowieso keine Probleme, aber auch im F30 ist für genügend Platz gesorgt. Zwar geht der Kofferraum nicht in die Höhe, dafür aber in die Tiefe. Ich bekomme fast 6 Kästen Wasser rein. Vergleichbar mit dem Touring ist er allerdings nicht. Aber dafür kann ich keinen Punkt abziehen, man kauft sich ja keine Limousine, wenn man einen überdimensional großen Kofferraum haben will.

 

Der Wagen hat eine M-Sport Ausstattung, dadurch wirkt er für meinen Geschmack nochmal ein ganzes Stück schnittiger. Da ich den Wagen gebraucht gekauft habe, kann ich allerdings nicht beurteilen, ob sich das Preis- Leistungsverhältnis lohnt. Das muss eh jeder für sich selbst entscheiden, hat eben mehr was mit der Optik zu tun, weniger mit dem Fahrkomfort. Wichtig ist außerdem, dass die Karosserie trotz Pre-LCI bis auf die Scheinwerfer keine sichtbaren Veränderungen mit sich trägt. Zumindest ist mir diesbezüglich noch nichts aufgefallen.

 

Trotz M-Sportfahrwerk fühle ich mich im Alltag nicht eingeschränkt. Es gibt viele Themen im MT-Forum, die genau das erfragen, auch ich habe mir vor dem Kauf die Frage gestellt (nicht während der Probefahrt, da war es mir dann doch egal), wurde aber nicht enttäuscht. Ich würde sogar so weit gehen, dass ich mir irgendwann vielleicht nochmal Federn einbauen lasse, um noch mal ein paar Millimeter runter zu kommen.

Galerie
Testkriterien
Platzangebot vorn: eng geräumig
Platzangebot hinten: eng geräumig
Kofferraum: klein groß
Übersichtlichkeit: schlecht gut
Qualitätseindruck: minderwertig hochwertig
Fazit - Karosserie
  • + Schnittige und sportliche Karosserie
  • + Für eine Limousine verhältnismäßig viel Platz
  • + Alltagstaugliche Sportoptionen
  • - Für sehr große Fahrer im vorderen Bereich nicht optimal

Antrieb

5.0 von 5

Der Antrieb ist wohl eines der schwierigsten Themen. Das Herzstück des 325d's ist für viele Interessenten der Grund, diesen Wagen nicht zu kaufen. Im E9x (also dem Vorgänger) handelte es sich beim 325d noch um einen 6-Zylinder Motor, beim F3x ist leider nur noch ein 4-Zylinder verbaut worden. Dabei hat es zwar nicht unbedingt die Leistung in Mitleidenschaft gezogen, sondern eher den Motorsound. Das Dieselknattern im R4 hört sich eben einfach nicht berauschend an und wird der dahinter stehenden Leistung nicht gerecht.

 

Um aber auch das Positive mal hervor zu kehren: Der Motor hat wahnsinnig Druck. Der Diesel dreht auch sehr gut von unten heraus, durch die Sportautomatik kann man hier auch einiges raus holen. VMax ist laut Werk mit 245km/h, ich habe laut HUD 250km/h geschafft. Die ZF Sportautomatik greift ruckelfrei und richtet sich mit den Schaltvorgängen nach den Einstellungen des Fahrerlebnisschalters.

 

Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, Probleme hatte ich bisher keine, mein Vorgänger (Privat-Leasing) scheinbar auch nicht und ich hoffe das bleibt auch so.

Galerie
Testkriterien
Motorleistung: schwach stark
Durchzug: unelastisch elastisch
Drehfreude: zäh agil
Getriebe/Schaltverhalten: schlecht gut
Verbrauch: durstig effizient
Reichweite: gering hoch
Fazit - Antrieb
  • + Sehr durchzugsstark
  • + Präzises ruckelfreies schalten mit niedriger Drehzahl
  • + Guter Durchschnittsverbrauch
  • - Kein Reihensechszylinder => schwacher Sound

Fahrdynamik

4.5 von 5

Das Fahrzeug ist mit seinen 1,5 Tonnen Leergewicht für die Klasse ein Durchschnittsfahrzeug. Nicht besonders schwer, nicht besonders leicht. Da der Wagen auch nicht künstlich in die Länge gezogen wurde, ist er auch recht agil. Die variable Sportlenkung reagiert meiner Meinung nach sehr direkt.

 

Das Fahrwerk ist relativ hart, damit muss man aber rechnen, wenn man einen relativ tiefen Wagen kauft (wichtig: M Fahrwerk s.o.). Für mich voll in Ordnung, mein altes Fahrzeug war auch relativ hart und das hatte nicht mal ein Sportfahrwerk. :D

 

Der Fahrerlebnisschalter trägt definitiv zur Fahrdynamik bei. Während man im Eco Pro Modus eher gemächlich fährt und sich dieser eigentlich nur für Konstantfahrt eignet, bei dem man keine große Beschleunigung, oder Bremsvorgänge einlegen muss, hängt der Wagen beim Sport/Sport+ Modus bereits am Gas und wartet nur darauf, dass man mal ein wenig aufs Pedal latscht. Der Wagen ist damit unglaublich wandelbar und kann vom Spritgeizknochen zum Beschleunigungsmonster werden.

 

Ich muss allerdings gestehen, dass ich den Fahrerlebnisschalter nicht täglich nutze. Der Eco Pro Modus ist mir einfach zu anstrengend (ich kaufe mir keine Sportlimousine, um dann groß Sprit zu sparen) und für mich bringt auch der Comfort Modus (Standard) bereits genug Leistung.

Testkriterien
Wendekreis: groß klein
Beschleunigung: langsam schnell
Lenkung: schwammig direkt
Bremsen: schwach standfest
Fahrverhalten: unausgeglichen ausgeglichen
Kurvenverhalten: unsicher sicher
Wendigkeit: träge agil
Fazit - Fahrdynamik
  • + Leistungsabruf orientiert am Fahrerlebnisschalter
  • + Bremsen und Grip sehr direkt, Fahrzeug klebt quasi auf dem Boden fest

Komfort

4.5 von 5

Vom Komfort bin ich total begeistert. Der Wagen hat nahezu Vollausstattung und bietet einiges am Komfort. Für mich ist das wichtigste Feature das Head-Up Display, die Sitz- und die Lenkradheizung, der Fernlichtassistent und die Surround Kamera. Das Head-Up Display zeigt mir alle wichtigen Inhalte an, auf den Tacho muss ich gar nicht mehr schauen, das ganze trägt zur Sicherheit natürlich erheblich bei. Nebenbei ist es natürlich auch noch ein extrem cooles Feature. ;) Die Sitz- und die Lenkradheizung ist vor allem bei meiner Lederausstattung für mich unabdingbar gewesen. Im Winter herrschen bei uns gerade mal Minusgrade im einstelligen Bereich, aber im Süden und im Osten Deutschlands sieht das schon anders aus. Die LR Heizung braucht ca. 2 Minuten, die Sitzheizung vielleicht 4. Ein wenig komisch: Bei der Sitzheizung startet man durch einen Knopfdruck direkt auf Stufe 3 und pro Knopfdruck reduziert sich das Ganze dann auf Stufe 2 - 1 - aus. Gewöhnungsbedürftig, aber für mich kein Problem. Die Sitzheizung soll bei Stoffsitzen übrigens sehr heiß sein, bei Leder konnte ich das nicht feststellen. Der Fernsichtassistent funktioniert sehr präzise. Er blendet gezielt die Kegel aus, die anderen Verkehrsteilnehmern gefährlich werden können. Scheint auch gut zu funktionieren, wurde noch nie angehupt. Schade: Bei jedem Motorstart muss der Fernlichtassistent (genau wie der Scheibenwischsensor) wieder aktiviert werden. Und natürlich die Surroundkamera. Die Rückfahrkamera (die er auch hat), nutze ich gar nicht mehr. Durch die Surroundkamera sehe ich das Fahrzeug von oben. Durch die Seitenspiegel wird ein Bild auf das iDrive projiziert, leider funktioniert das bei eingeklappten Spiegeln (z.B. beim einfahren in der Garage dementsprechend nicht. Halb so wild. Inzwischen parke ich dank Surround View nur noch rückwärts ein. Tolles Feature. Leider kann man nur die Seiten und den Hintern des Fahrzeugs sehen. Alles was vor dem Fahrzeug ist, sieht man nicht. Etwas schade, aber man hat ja noch die Piepser und die Objektansicht.

 

Das Fahrzeug hat innen eine top Verarbeitung und durch das iDrive lässt der F3x auch nach 3 Jahren in Sachen Multimedia keine Wünsche offen. Das Leder sieht auch nach 3 Jahren noch aus wie neu und allgemein gibt es ein extrem hochwertiges Bild ab. Allerdings würde es mich freuen, wenn ich das Fahrzeug ein weniger besser auf mich personalisieren könnte. Ich kann zum Beispiel nicht einstellen, wie weit der rechte Außenspiegel beim Rückwärtsfahren abgesenkt werden kann, nur ob an oder aus. Das finde ich etwas schade.

 

Leider hat der F3x im Innenraum ein paar Problemchen. Die Favoritentasten weisen bei einigen Besitzern hier und da mal Haarrisse auf, auch bei mir. Die fallen am Tag kaum auf, nachts scheint allerdings die Beleuchtung hinter den Tasten durch, das sieht dann nicht so schön aus. Der Klavierlack ist auch ziemlich kratzeranfällig. Man muss eben selbst entscheiden, ob man das Risiko eingehen möchte. Ich würde es wieder tun, weil es den Innenraum nochmal um ein vielfaches aufwertet.

 

Mir fehlen im F3x ein bisschen die Ablagemöglichkeiten. Eigentlich ist nur die Mittelarmlehne so wirklich geeignet. In meinem alten Fahrzeug hatte ich überall irgendwelche Ablagefächer. Vor dem Schaltknüppel befindet sich zwar ein Getränkehalter, man muss sich aber entscheiden, will man eine normale Ablagefläche (unter der sich der Getränkehalter befindet), oder möchte man eher den Getränkehalter nutzen. Beides geht nicht. Die Ablagefläche ist abnehmbar und lässt sich im Handschuhfach verstauen. Etwas komisch gelöst, ist vergleichbar mit einer Schnitzeljagd, weil man erstmal herausfinden muss, wo diese Ablage nun hingehört. Musste schmunzeln. Im LCI lässt sich die Ablagefläche übrigens in die Mittelkonsole aufschieben. Das ist etwas besser gelöst, schafft aber auch nicht mehr Ablagemöglichkeiten. Nimmt man das Raucherpacket nicht dazu, hat man neben der Zigarettenanzünder statt einem Aschenbecher noch eine weitere Ablagefläche, dann geht es. Leider haben beide Ablageflächen keine großen Umrandungen, daher kann es passieren, dass die abgelegten Teile (Handys, Schlüssel, Garagenfernbedienung etc.) bei Kurvenfahrten raus rutscht und in den Fußbereich fällt.

 

Was ich auch ein bisschen schade finde, ist dass der F31 eine automatische Heckklappe hat, der F30 bietet sowas nicht an. Zwar geht der Kofferraum bei Komfortzugang automatisch auf, zu machen muss man aber selber. Ich brauche es aber auch nicht unbedingt, wäre nur noch mehr Elektronik, die kaputt gehen kann.

Galerie
Testkriterien
Federung (einstellbar): schlecht abgestimmt gut abgestimmt
Sitze vorn: unbequem bequem
Sitze hinten: unbequem bequem
Innengeräusche: laut leise
Bedienung: kompliziert intuitiv
Heizung/Klimatisierung: schwach wirkungsvoll
Fazit - Komfort
  • + Sehr gute Features an Board
  • + Intuitive Bedienung des iDrives
  • + Hochwertige Innenraumverarbeitung
  • - Fehlende Ablagemöglichkeiten
  • - Keine automatische Heckklappe bei Limousine
  • - Nur bedingt personalisierungsfähig

Emotion

5.0 von 5

Ich freue mich immer wieder auf's Auto fahren. Es bereitet mir einfach Freude aus dem Haus/der Firma zu gehen und den Wagen auf dem Parkplatz stehen zu sehen, den Wagen anzulassen und los zu fahren. Sicherlich ist das was persönliches, aber ich verbinde mit dem Auto jahrelange Arbeit und Warterei. Das empfindet jeder anders.

 

Das Auto sieht (wie die meisten Fahrzeuge von BMW in sich stimmig aus, bildet eine aggressive Front, eine sportlich durchgezogene Seitenlinie und mit dem Heck einen schönen eckigen Abschluss, den ich bei Marken wie Mercedes Benz und Audi einfach vermisse.

 

Das Fahren macht Spaß, sicherlich ist der Wagen mit und ohne Sportausstattung ein absoluter Hingucker.

Testkriterien
Design: langweilig attraktiv
Temperament (sportlich): ausbaufähig realisiert
Image: negativ positiv
Fazit - Emotion
  • + Stimmiges Design
  • + Vermittelt die Freude am Fahren

Gesamtfazit zum Test

  • + Sportliches Fahrzeug mit sehr gutem Komfort
  • + Auch nach 3 Jahren noch auf aktuellen Stand der Technik
  • + Bietet ein Höchstmaß an Sicherheit
  • - Dem Downsizing zum Opfer gefallen
  • - Typischer Dieselsound
Aus diesen Gründen kann ich den empfehlen:

Der F30 325d liefert ein sehr gutes Gesamtbild ab. Unter einer sportlich dastehenden Karosserie schlummert ein mit Leistung vollgestopftes Aggregat. Natürlich ist der F3x 325d noch lange kein Rennwagen, aber er wird der auf deutschen Straßen geforderten Leistungen auf jeden Fall mehr als gerecht.

 

Die Verarbeitung im Innenraum ist sehr gut, hier und da gibt es ein paar Materialschwachstellen, aber alles in allem ist das Fahrzeug auch innen sehr robust. Das Design im Innenraum ist auch nach 3 Jahren noch mehr als zeitgemäß und kann sich mit dem der anderen Hersteller auf jeden Fall messen. Aber natürlich ist Design Geschmackssache.

 

Die Funktionen im F3x sind mit der richtigen Ausstattung bis heute unschlagbar. Ich kenne aktuell nur wenige Features, die mit einem F3x nicht möglich sind, selbst der neue G3x (5er BMW) hat mir bei der Veröffentlichung keine greifbaren Argumente gebracht, warum ich lieber dort zuschlagen sollte (ohne damit das Auto schlecht reden zu wollen).

Aus diesen Gründen kann ich den nicht empfehlen:

Wer auf Sound steht, sollte den Wagen meiden, der Diesel R4 Motor hört sich einfach nicht berauschend an.

 

Wer ein komplett personalisiertes Fahrzeug sucht, ist beim F3x falsch. Leider lässt sich im iDrive nicht alles maßgerecht zuschneiden.

Gesamtwertung: 4.5 von 5
Das Testfahrzeug erhielt im Test durchschnittlich 4.5 von 5 möglichen Sternen
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Kommentare: 0

Wed Nov 01 10:50:32 CET 2017    |    PS-Schnecke135203

Für 250 km/h braucht man schon mindestens 230 PS bei der F30 Limo.

 

Die Frage ist natürlich, wie stark der 325d nach oben streut.

 

Der bis 2015 gebaute 325d hatte auch "nur" 218 PS. Der neue hat 224 PS.

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